Jahreshauptversammlung 2015
Ein Löschbezirk der lebt
Die Zukunfts- und Investitionssicherheit des Löschbezirks Höchen bleibe angesichts von 31 aktiven Feuerwehrangehörigen (darunter vier Frauen) und einem Durchschnittsalter von 30,8 Jahren erfüllt, Mitbürger und Stadtverwaltung könnten auch weiterhin auf die Leistungsfähigkeit des Löschbezirks vertrauen. Diese knappe Einführung in seinem Jahresbericht fütterte Löschbezirksführer Christian Backes in seinem nachfolgenden Jahresbericht der Mitgliederversammlung am Samstag gegenüber mit vielen Fakten. Wie in den Jahren zuvor beeindruckte er dabei mit der Summe der für die Bevölkerung geleisteten unentgeltlichen Arbeitsstunden als Folge des Tausches: Freizeit gegen Pflicht und Verantwortung. Ohne die für Reparatur- und Wartungsarbeiten aufgebrachten 1555 Arbeitsstunden und ohne die 2700 Übungs- und Dienststunden wären die bei 32 Alarmierungen aufgelaufenen 340 Einsatzstunden und 275 Stunden für Jugendarbeit nicht möglich gewesen. Insgesamt kamen im Vorjahr 4870 Stunden bei der Höcher Wehr zusammen. Und wie in den letzten Jahren zuvor machte Backes die Rechnung auf, dass bei einem Stundensatz von nur 20 Euro ein finanzieller Gegenwart von 97400 Euro zu veranschlagen sei. Zwar betonte Backes auch diesmal wieder, dass damit das zweite für die Höcher Wehr dringend erforderliche Fahrzeug binnen zwei Jahre finanziert wäre, doch hat die Realität den Bericht in diesem Punkt bereits überholt. Wie berichtet wurde durch Umsetzung eines Fahrzeuges von Bexbach-Mitte nach Höchen Ersatz geleistet. Ersatz bekam die Höcher Wehr auch für ein überaltertes Stromaggregat. Fünf Mal rückte die Feuerwehr Höchen im Vorjahr zur Brandbekämpfung aus, 19 Mal leistete sie technische Hilfe und 8 Mal bewährte sie sich bei der Rettung und Unterstützung von Mensch und Tier. Backes stellte heraus, dass der Löschbezirk Höchen über 20 Atemschutzgeräteträger verfügt. Weit über die Hälfte der aktiven Wehrleute habe diese Ausbildung absolviert. Wie in den Vorjahren beteiligte sich die Höcher Wehr auch an Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft, sie war selbst guter Gastgeber mit dem traditionellen Feuerwehrfest. Eine Kameradschaft, die Ortsvorsteherin Eva-Maria Scherer so faszinierte, dass sie den Wunsch äußerte: „Ich möchte zu eurer Kameradschaft gehören“. Bedauernd stellte sie fest: „Mir fällt immer wieder was auf, dass ihr in der Bevölkerung nicht richtig wahrgenommen werdet. Ich bin mir aber stets bewusst, dass ich deshalb ruhig schlafen kann, weil die Feuerwehr da ist. Ihr übt ein besonderes Ehrenamt aus. Davor ziehe ich hochachtungsvoll meinen Hut.“ Während die Ortsvorsteherin die emotionale Haltung gegenüber dem Ehrenamt Feuerwehr einnahm, fokussierte der Beigeordnete Rainer Ruffing sachlich auf die ureigenste Bedeutung der Funktion: „Feuerwehr ist Ehrenamt und Ehrenamt kostet nichts. Ehrenamt in Euro umrechnen geht nicht.“ Ein dickes Lob und würdigende Worte fand auch er: „Höchen ist ein außerordentlich gut geführter Löschbezirk mit engagierten jungen Menschen und beachtlicher Größenordnung. Es ist ein Löschbezirk der lebt und es ist wichtig, dass hier Jugendarbeit weiter geleistet wird.“ Die Jugendfeuerwehr in Höchen steht aktuell mit 14 Angehörigen sehr gut da und bringt sich ebenfalls ins Dorfgeschehen ein, etwa mit der Reinigung des Glanverlaufes im Ortskern, der Säuberung der Wassertretanlage in der Kohlstraße und der Mithilfe beim Martinszug. Ganz nebenbei sichert sie die Zukunft der Feuerwehr Höchen, die personell so gut da steht, „dass auch in den nächsten Jahren nicht an eine Zusammenlegung von Höchen und Frankenholz gedacht ist“, wie Ruffing betonte. Philipp Burgard vom Kreisfeuerwehrverband machte deutlich, dass die ehrenamtlichen Wehren in den Ortschaften wichtig sind. Im Gegensatz zu seinen Vorrednern nahm Burgard eine vermittelnde Haltung zum Begriff Ehrenamt ein: „Feuerwehr ist kein üblicher Verein, in dem man sich einfach ehrenamtlich betätigt. Die Feuerwehr ist eine Selbstschutzorganisation.“ Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurden Sven Stotko, Jannik Ruffing und Lars Liebhart zum Feuerwehrmann befördert, Bastian Müller zum Hauptfeuerwehrmann, Patrick Hirsch zum Löschmeister, Mathias Maringer und Björn-Daniel Schlegel zum Oberlöschmeister und Stefan Hirsch zum Hauptbrandmeister. Sarah Backes wurde für 10 Jahre, Isabell Jakob für 15 Jahre und Hans Hetzel wurde in Abwesenheit für 50 Jahre Feuerwehrzugehörigkeit gedankt. Löschbezirksführer Christian Backes bedankte sich bei Stefan Hirsch, Sebastian Kuhn, Jens Omlor, Patrick Hirsch, Tina Müller und Jörg Müller für besonders guten Übungsbesuch mit einem Präsent.
Text: Rosemarie Kappler (Danke für den klasse Artikel!)
Bild: Eva-Maria Scherer (Danke fürs Bild)